25.05.2015; 24.Spieltag; Kreisliga B6

SV HNK Slaven Möhringen – TSV Heumaden II 5:2 (2:2)

Die Angst sorgt für die Wende
Vorab soll erwähnt werden, dass keineswegs nur der Schiedsrichter für die Niederlage der Gäste verantwortlich gemacht werden soll. Vielmehr haben sich die TSV-Spieler ab der 0:2-Führung von der aufkommenden hitzigen Atmosphäre anstecken und sich zu Aktionen hinreißen lassen, die die ganze Saison bisher so nicht vorkamen. Dennoch bleiben einige Entscheidungen des Unparteiischen haften, die ein sehr merkwürdiges Bild ergeben und die ein Stück weit auch auf den Verband und seinen Schiedsspruch zum gastgebenden Verein zurückfallen.
Zum Hintergrund: Slaven Möhringen musste mit einem Punktabzug von -9 Punkten in die Saison starten und alle Heimspiele unter Anwesenheit von Sicherheitspersonal sowie Verbandsaufsicht austragen, nachdem es in der Vorsaison zu tätlichen Übergriffen gegen einen Schiedsrichter kam.
Das Spiel verlief anfangs größtenteils normal und Heumaden ging nach zwei schönen Weitschuss-Toren von A.Ceesay in der 15. und F.Magalhaes in der 33. Minute mit 0:2 in Führung. Der Wendepunkt im Spiel geschah kurz darauf, als der Torhüter der Gastgeber deutlich hörbar seinen Mitspieler beleidigte. Der logische Platzverweis erfolgte aber überraschenderweise nicht, obwohl der Schiedsrichter bereits die rote Karte in der Hand hatte. Er beließ es bei einer mündlichen Verwarnung. Kurz darauf gewährte er Möhringen einen Elfmeter, obwohl das Foulspiel deutlich außerhalb des Strafraums begann. Der Anschlusstreffer zum 1:2 folgte und der TSV ließ sich nur drei Minuten später zu einer Fehlerkette hinreißen, die den Ausgleich bedeutete. Nach dem Wechsel blieb es 20 Minuten relativ ruhig, ehe der starke Stürmer von Möhringen nach einer Ecke wuchtig zum 3:2 einköpfte. Beim Jubeln fiel sein Mitspieler allerdings aus der Reihe und stieß einen Heumadener Spieler, was ungeahndet blieb. Die beleidigende Äußerung des TSV-Spielers allerdings nicht. Er flog mit rot vom Platz. Zweifellos eine Beleidigung und ein Platzverweis. Wenn man aber die Geschehnisse aus der 1.Halbzeit betrachtet, maß der Schiedsrichter hier mit zweierlei Maß. Als Heumaden nach einem erneuten Gegentreffer und einer angeblichen Tätlichkeit seinen zweiten Spieler mit einer roten Karte verlor, stand das Spiel kurz vor dem Abbruch. Um jedoch keine Strafe herbeizuführen wurde das Spiel zu Ende gespielt. Slaven gelang in der Schlussminute noch der Schlusspunkt zum 5:2.
Es muss die Frage erlaubt sein, ob es von Verbandsseite die richtige Entscheidung war, einen Verein direkt wieder in den Spielbetrieb zu lassen, nach solchen Vorkommnissen in der Vorsaison. Denn es bleibt der Eindruck, dass sowohl der Schiedsrichter als auch die Aufsichtsperson vom WFV Angst vor einer Eskalation hatten und deshalb mehr als zweifelhafte Entscheidungen zu Gunsten der Heimmannschaft getroffen haben.

Aufstellung – TSV Heumaden:
K.Daumann – M.Elmali, M.Gugenhan, N.Wede, S.Zaug – M.Rizzi, P.Lechner, A.Ceesay, A.Muganga – F.Salikutluk – N.Keskin
Eingewechselt wurden: F. Magalhaes, D.Ferreira, P.Sackmann

Sebastian Zaug